Camping in Great Britain
Die Briten lieben das Camping. Prägten bis vor wenigen Jahren noch Zelte und Caravans das Bild der Campingplätze, so erscheinen jetzt vermehrt auch Campervans auf den Plätzen. Historisch unterschwellige Ängste vor irischen Zigeunern haben wir nicht vorgefunden. Ganz im Gegenteil, wir wurden ausnahmslos sehr herzlich und offen willkommen geheißen. Die Betreiber der Plätze haben sich durchwegs auf Wohnmobile eingestellt. Trotzdem empfiehlt es sich nach Hard Standing Pitches zu fragen. Nicht alle Wiesen sind für schwere Wohnmobile geeignet.
Prinzipiell ist in Great Britain zu unterscheiden zwischen professionell gemanagten Campsites und Farmern, die ein Teil Ihrer Flächen zu Campingplätzen umgebaut haben. Erstere bieten meistens sehr saubere und moderne Sanitäranlagen, schön eingerichtete Stellplätze und eine perfekte Infrastruktur zum Wohlfühlen. Die Plätze auf den Farmen sind eher einfach bis liebevoll eingerichtet, eine Infrastruktur, z.B. zur Ver- und Entsorgung von Wasser und Chemietoiletten ist so gut wie nie vorhanden. Dafür bieten sie teils wildromantische Wiesen, auf denen man sich irgendwo hinstellen kann.
Die Grenze ist dabei sehr fließend. Etwas vernachlässigte professionelle Campsites gehen über in Farmplätze, bei denen von der Farm eigentlich nichts mehr zu sehen ist. Am Ende stehen einfache Wiesen mit einem Sanitärhäuschen, die von Farmern zur Verfügung gestellt werden.
Schlecht haben wir nirgendwo gestanden, die Auswahl bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen.
Hunde in Wales
Unsere Hunde waren auf unserer Reise immer willkommen. Bei der Auswahl der Plätze tut man aber gut daran, sich nach der Haltung der Hunde auf den Campingplätzen zu erkundigen. Nicht alle Betreiber akzeptieren Hunde.
Ein Freilauf der Wauzis ist da ggf. schon problematischer. Auf den Campingplätzen herrscht mit wenigen Ausnahmen Leinenzwang. Manche Plätze bieten aber separate eingezäunte Wiesen, auf denen die Jungs und Mädels flitzen können.
In der freien Natur bleibt es einem selber überlassen. Wenn nicht anders ausgeschildert, dürfen Hunde frei Laufen, müssen aber unter Kontrolle bleiben. Überall in Wales laufen Schafe mehr oder weniger frei herum. Lassen die Hunde die Schafe in Ruhe, ist alles in Ordnung. Jagende Hunde hingegen dürfen von den Farmern erschossen werden.
Mit etwas Umsicht haben wir immer Gelegenheiten gefunden, den Jungs ihren Auslauf zu ermöglichen.
1. Breacon und Umgebung
Farm Camping: Aberbran Fawr
Nach der ersten, etwas ernüchternden Übernachtung in Frankreich haben wir uns auf der Campsite von der langen Fahrt etwas erholt. Aberbran Fawr gehört zwar zur Kategorie Farm Camping, besticht aber durch erstklassige Sanitäranlagen.
Die Umgebung des Platzes gab Ihre Geheimnisse nur langsam preis. So fand sich in unmittelbarer Nähe die angeblich älteste von Römern gebaute Brücke in Wales.
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2. Builth Wells
Campsite: Fforest Fields
Dieser Campingplatz ist sicherlich einer unserer Favoriten. Fforest Fields liegt in einem sanften Tal, umgeben von Waldstreifen und Schafsweiden. Obwohl kinder- und hundefreundlich handelt es sich um einen sehr ruhigen Campingplatz. Der Besitzer hat einen Teil seiner Weiden für den Hundefreilauf geöffnet, so dass unsere Jungs nach Herzenslust flitzen konnten. Zudem gab es Wanderwege, auf denen die Hunde frei laufen konnten. Der Platz besticht zudem durch eine und großzügige und abwechslungsreiche Gestaltung, mit erstklassigen modernen Sanitärräumen und einem eigenen kleinen Kiosk.
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Leider hat die unmittelbare Umgebung ansonsten nicht allzu viel zu bieten, oder wir haben deren Geheimnisse noch nicht gefunden. Als erste Anlaufstelle nach Folkstone oder als Übernachtungsplatz für die Durchreise ist Fforest Field aber auf jeden Fall eine Empfehlung wert.
3. Kington und Weobley
Es ging kurz zurück nach Osten, damit wir in Weobley unserer Freunde John und Elaine besuchen konnten.
Weobley ist ein kleines Städtchen, welches seinen mittelalterlichen Charme bewahrt hat. Sehr viele der alten Gebäude aus dem 13. – 16 Jahrhundert sind erhalten geblieben oder wurden aufwendig restauriert. Neubauten finden sich im Ortskern so gut wie nicht oder tarnen sich als alte Gebäude. Wenn man die Autos durch Pferde ersetzt und die Straßen mit Rittern und Landsleuten füllt, ist man sofort wieder im Mittelalter.
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4. Carreg Cennen
Weiter geht es nach Westen an die Küste. Unser Ziel ist die kleine Ortschaft Dale. Auf dem Weg dahin finden wir unsere erste Burg. Zu Ihren besten Zeiten sah sie sicherlich düster und drohen aus. Tatsächlich wurde Carreg Cennen nie erobert, sondern 1462 von den Engländern aufgegeben und dann durch die trotzigen Kelten zerstört. 150 Männer durften 10 Tage lang wüten, um das ehemalige Wahrzeichen zu zerstören. Als „Belohnung“ erhielten sie in Summe 27 Pfund.
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5. Dale
Farm Camping: Slate Mill Lodge
Ein entzückender kleiner Campingplatz. Eigentlich gedacht ausschließlich für Zelte, die auf kleinen, von Hecken oder Sträuchern umgebenen Einzelparzellen aufgebaut werden können. Da außer uns nur noch zwei Zelter auf dem Platz waren, konnten und durften unsere Jungs auf dem Platz frei laufen. Sie genossen es, über die vielen kleinen verwinkelten Wege zu sprinten.
Die unmittelbare Umgebung war uninteressant, nur wenige Fahrminuten entfernt liegen aber die imposanten Steilklippen und Strände von Pembrokeshire.
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6. Tywyn
Campsite: CAE Du Farm
Nach Dale wollen wir nun auf nach Snowdonia. Auf dem Weg nach Norden liegt der einfache aber charmante Farmplatz, mit einer spektakulären Aussicht auf die irische See.
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7. Barmouth, Harlech
Auf unserer Fahrt nach Norden durchquerten wir Barmouth und Harlech. Zusammen mit den Festungen von Caernarfon und Conwy bildete Harlech das Rückgrat des „Iron Rings“. Eine Anzahl von Burgen und Festungen im Norden von Wales, errichtet von Edward dem I im 12 Jahrhundert, um die immer aufständigeren Kelten unter Kontrolle zu bringen.
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8. Snowdonia
Snowdonia war sicherlich der Höhepunkt unserer Reise. Normalerweise sieht der Norden von Wales wettermäßig so aus:
Wir hatten das große Glück, für ca. 10 Tage ein traumhaftes Spätsommerwetter genießen zu dürfen. Das Land der Sagen und Mythen, der Elfen und Hobbits, König Arthurs und Excaliburs präsentierte sich in seiner ganzen Pracht.
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9. LLanrug
Campsite: Plas Gwyn Caravan & Camping Park
Als zentralen Campingplatz hatten wir uns Plas Gwyn auserkoren, um von hier sternförmige Ausflüge in das Umland zu unternehmen. Plas Gwyn ist ein ausgezeichneter Campingplatz und sehr geeignet für Hundefreunde. Eine große Wiese mit Bachlauf ist extra dem Freilauf der Hunde gewidmet.
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10. Caernarfon
Caernarforn ist ein Muss für alle Freunde alter Gemäuer. Sowohl die Burg als auch die Stadtmauern mit den alten Häusern sind fast vollständig erhalten geblieben. Sternstück des Iron Rings war Caernarfon Ausgang der Legende um König Arthur. Geschick verwoben die Briten die Sagen der Kelten mit Ihren eigenen und schürten den Mythos Arthus für Ihre eigenen Zwecke.
Ludwig der II hat sich bei dem Bau von Schloss Neuschwanstein von Caernarfon inspirieren lassen. Die kleinen Türmchen auf den hohen Türmen haben keinen wirklichen militärischen Zweck, sie sollten nur den Eindruck der Überlegenheit englischer Herrschaft festigen. Sie finden sich in ähnlicher Form in Neuschwanstein wieder.
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11.Anglesey
Die Insel Anglesey konnten wir aus zeitlichen Gründen nur sehr kurz besuchen. Wir haben hier endlose Dünen und traumhafte Strände gefunden
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12. Conwy
Fast zeitgleich mit Caernarfon ist Conwy entstanden. 1.500 Männer benötigten nur fünf Jahre, um eine Burg zu bauen, die ihresgleichen sucht. Caernarfon und Conway waren damals mehr als State oft he Art. Sie boten allen erdenklichen Luxus, um die englischen Könige zu beherbergen. (Und wir schaffen es noch nicht einmal, in 10 Jahren einen einfachen Flughafen zu bauen 😉 )
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13. Bala
Campsite: Touringpark Pen y Bont
Wir sind auf dem Rückweg. Pen y Bont präsentiert sich als größerer, liebevoll angelegter Campingplatz. Die Möglichkeiten zum Freilauf der Jungs waren allerdings begrenzt auf einen Waldweg und ggf. einen Weg am südlichen Seeufer, den wir allerdings nicht vollständig erforscht haben.
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Alles in allem ist Wales eine wirkliche Reiseempfehlung. Sehr nette und höfliche Leute, eine unglaubliche Landschaft mit viel Historie. Wir kommen auf jeden Fall wieder.